Ministries Along the Nile (MINAN) wird in der Region Süd-Kivu in der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden unterstützt. Nebst biblischen Themen werden auch Didaktik und psychologische Themen wie die Entwicklung des Kindes oder der Umgang mit traumatisierten Kindern erarbeitet.
Lage
Die Demokratische Republik Kongo kennt kaum Probleme mit der Religionsfreiheit. Der Staat mischt sich bei religiösen Fragen nicht ein. In diesem Bereich unterscheidet sich das Land von vielen anderen afrikanischen Ländern. Aber in anderen Bereichen kann sich der Kongo nicht abheben, der Staat funktioniert schlecht.
Im Osten des Kongo, wo Projekte von Mission am Nil unterstützt werden, ist die Unsicherheit der Bevölkerung grösser als in anderen Gebieten. In vielen Fällen herrscht Straffreiheit für Kriminelle, weil die Staatsgewalt zu schwach ist oder weil entsprechende Strafgesetze fehlen. Seit mehr als 20 Jahren herrscht Bürgerkrieg. Laut Schätzungen könnten bis 6 Mio. Menschen ihr Leben verloren haben.
Besonders die Kinder leiden unter dieser Situation. Ohne Zukunftsperspektive schliessen sich viele Kinder und Jugendliche einer der unzähligen Milizen an. Diese versprechen ihnen ein Familiengefühl, Sicherheit und Nahrung. Man schätzt, dass rund die Hälfte der Milizmitglieder Kindersoldaten sind.
Die Sonntagsschule möchte für Kinder und Mitarbeitende ein wichtiger Ort sein, der ihrem Leben Sinn, Stabilität und Sicherheit gibt.
Rückblick
In vier Seminaren konnten über 1200 Mitarbeitende aus- und weitergebildet werden. Da die politische Situation im Land weiterhin so unsicher ist, mussten Kurse oftmals kurzfristig an neue Orte verlegt werden. Aber auch die Strassenverhältnisse sind zum Teil so schlecht, dass die Kurleitenden grosse Strecken zu Fuss zurücklegen mussten, um die neuen Seminarorte zu erreichen. Aus diesem Grund wurden die Spenden von «Kind und Solidarität» zum grössten Teil für Transport, Verpflegung und Unterrichtsmaterial für die auszubildenden Mitarbeiter*innen verwendet. Die lokalen Kirchen haben die Seminare mit Nahrungsmitteln und Übernachtungsmöglichkeiten unterstützt.
Das Projekt konnte ohne grössere Probleme durchgeführt werden.
Die Seminare konzentrieren sich auf folgende Themen:
- Qualitäten eines Sonntagsschullehrers
- Die Bedeutung von Unterrichtsmaterialien in einer Unterrichtsstunde für Kinder
- Das Verhalten des Kindes in verschiedenen Wachstumsphasen
- Wie man eine Lektion vorbereitet
- Die Zusammenarbeit zwischen Pastoren, Eltern und Sonntagsschullehrern
- Die Aufgaben der Lehrer/Lehrerinnen bei der Betreuung der Kinder aus konfliktbelasteten Familien und aus traumatisierten Umgebungen
Die Seminarteilnehmenden sind äusserst dankbar für die Ausbildung und zeigen ein grosses Interesse an den Themen.
Pfr. Kishibisha (links im Bild), Koordinator der Sonntagsschularbeit in der DR Kongo, lässt alle herzlich grüssen.
Stand der Information: Dezember 2021
Das didaktische Material (gratis im Shop)
«Kind und Solidarität» hat 2019 ein umfassendes Dossier zur DR Kongo erarbeitet. Es enthält Informationen zum Land und zur Situation der Christen, Lebensberichte von Kindern, Spiele, Rezepte, Bastelideen, etc.
Das Dossier richtet sich an Mitarbeitende im Bereich «Kind und Kirche» und hilft, Kinder in der Schweiz zu informieren und sensibilisieren. Mit den gesammelten Spenden zeigen Kinder, Eltern und Kirchgemeinden ihre Solidarität.
Zusatzmaterial
- Flyer Kongo für Kinder und Eltern
- Fotos aus dem Kongo, Projekt 2019 (Zip-Archiv, 119 MB)
Früheres und abgeschlossenes Projekt der DM–échange et mission
- Fotos aus dem Kongo, Projekt 2009 (Zip-Archiv 184 MB)
Spenden, Kollekten und Kollektenansage